6. Oktober 2024 Erntedank
Ansprache zu 1. Tim. 4, 4-5
Diese Predigt zum Ausdrucken
4 Denn alles, was Gott geschaffen hat, ist gut, und nichts ist verwerflich, was mit Danksagung empfangen wird; 5 denn es wird geheiligt durch das Wort Gottes und Gebet.
Das war eben spannend. Habt ihr das gemerkt? Erst hatte der Wurm sichtlich schlechte Laune und dann konnte er gar nicht mehr aufhören zu quasseln, zu erzählen. Heute feiern wir Erntedankfest und wir schauen dankbar auf alles, was Gott uns geschenkt hat.
Danke – das ist ein Wort, dass uns manchmal wirklich schwer über die Lippen kommt. Wofür können wir schon Danke sagen: Mit meiner besten Freundin habe ich mich gestritten, im Netz machen mich viele klein und mobben mich und ein Blick in unsere Welt, die so chaotisch ist, will ich erst gar nicht wagen.
Lasst uns heute den Dank neu buchstabieren. Den Anker nicht kappen. Mit Anker meine ich den Halt, der uns jeden Tag neu Kraft gibt zum Leben. Unseren Halt haben wir in Gott, der uns unser Leben gegeben hat und der mit uns auf dem Weg ist. Wenn wir die Verbindung zu ihm verlieren, dann sind wir blind für die kleinen und großen Wunder, die er uns schenkt.
Wir haben heute die Erntegaben in den Kirchensaal gebracht, um heute neu Danke zu sagen für alles, was wir ernten konnten. Es liegt nicht in unserer Hand, dass alles wächst und gedeiht. Wir sind auf Gottes Hilfe angewiesen. Wir können uns noch so mühen, es bleibt sein großes Geschenk an uns, dass wir genug zum Leben haben.
Und trotzdem fällt es uns immer wieder schwer, dankbar für alles zu sein und von dem, was wir haben, an andere abzugeben. Woran mag das liegen? Vielleicht orientieren wir uns gern an denen, die noch mehr haben als wir und die uns neidisch machen. Aber müssen wir das?
Wir alle, die wir hier sind, wir sind reich beschenkt. Wir haben Eltern, die sich um uns sorgen, wir haben alle etwas zum Anziehen. Wir haben genug essen auf dem Tisch und Freunde, mit denen wir etwas unternehmen können. Wir können zur Schule gehen und leben in Frieden. Das sind alles große Geschenke, die wir haben.
Den Anker nicht kappen – Dank, das bedeutet, dass wir bei allem, was wir haben den Anker, also Gott und sein Wirken an uns nicht vergessen sollen. Er hat uns für unser Leben einen Auftrag gegeben. Wir können ihn lieben und ihm danken und wir sollen unseren Nächsten lieben wie uns selbst.
Wir sind nicht allein für uns auf der Welt. Wir haben Geschwister, Eltern, Großeltern, Nachbarn und Freunde, die mit uns leben und mit denen wir Gemeinschaft haben. Das tut gut, dass wir nicht allein sind. Aber es gibt auch noch viel mehr Menschen auf der Welt, mit denen wir gemeinsam leben, ohne dass wir sie persönlich kennen. Auch sie sind unsere Nächsten und wir wollen mit ihnen teilen, was wir haben. Nur, wie kann das gehen? Hat jemand von Euch eine Idee? Geld schicken, Paket schicken, Spenden.
Toll, dass ihr Ideen habt, wie wir teilen können. Und wenn wir das alle machen, dann werden wir merken, dass es für andere und für uns auch noch reicht. In der Bibel gibt es dazu die Geschichte von der Speisung der 5000. Sie waren zusammen und hörten auf das, was Jesus ihnen sagte. Dann kam die Zeit des Essens. Die Jünger machten sich große Sorgen, wie alle satt werden sollten. Doch dann sagte Jesus: Schaut, was die Menschen zu essen haben. Alle gaben das ab, was sie hatten: Fünf Brote und zwei Fische. Sie gaben es Jesus, er dankte Gott dafür und teilte. Und dann geschah das Wunder: Alle wurden satt und es blieben auch noch zwölf Körbe voll Brotstücken übrig.
Die Menschen damals haben Jesus vertraut. Und Jesus hat auf ihr Vertrauen reagiert. Auch heute dürfen wir darauf vertrauen, dass er uns glücklich macht, wenn wir miteinander teilen.
Den Anker nicht kappen – die Verbindung zu Jesus nicht abbrechen, das ist, was wir heute mit nach Hause nehmen können. Er ist unser Halt und unsere Hilfe – jeden Tag neu!
Er gibt uns genug zum Leben und darüber hinaus. Dafür wollen wir ihm danken. Und am besten können wir das mit einem Lied: Teile das Brot.
Gabriele von Dressler
KONTAKT
Ev. Kirchengemeinde
Zinzendorfplatz 3
78126 Königsfeld im Schwarzwald
Telefon: 07725 9382-0
E-Mail: gemeindebuero@koenigsfeld.org