… die Tor macht weit
05.12.2021 (2. Advent),
Familiengottesdienst
05.12.2021 (2. Advent),
Familiengottesdienst
Anspiel der Konfirmandinnen und Konfirmanden
Geschichte des Adventskalenders im Hause von Gerhard Lang (Erfinder)
Eine Familie sitzt im Wohnzimmer- Vater, Mutter, Gerhard (6) und Gerda(4), Vater liest den Kindern vor – Weihnachtsgeschichte nach Lukas
Gerda: Mama, wie lange ist es noch bis Weihnachten?
Mama: Heute ist der 5. Dezember. Gerhard, wie viele Tage sind es noch bis zum 24. Dezember?
Gerhard: Keine Ahnung, auf jeden Fall noch lang genug
Mama: Gerhard, bitte nicht so eine faule Antwort. Konzentriere dich und zähle bis 24.
Gerhard: Zählt an den Fingern ab: 1,2,3,4,5,6…10
Mama: Papa, nun sag du auch mal was dazu. Unser Gerhard sollte bis 24 zählen können.
Papa: Also, auf jeden Fall sind es noch einige Tage. Die sollten wir nutzen und alles vorbereiten. –holt einen leeren Zettel und einen Stift heraus. Nun, wir brauchen noch einen Baum und wir sollten noch Plätzchen backen.
Mama: Ja, das ist alles wichtig. Aber wir wissen immer noch nicht, wie viele Tage es bis Weihnachten sind.
Gerda: Und ich würde es so gern wissen
Mama: Ich habe da eine Idee. Sie geht aus dem Zimmer und kommt mit einem Karton wieder.
Gerhard: Mama. Was hast du da mitgebracht?
Mama: Ich habe mir gedacht, dass ich uns eine Zählhilfe bis Weihnachten mache. Auf diese Pappe werde ich für jeden Tag ein Plätzchen nähen. Und wenn Heilig Abend ist, dann sind alle Plätzchen aufgegessen.
Gerda: Das ist sehr schön. Ich möchte so eine Pappe haben.
Gerhard: Ich auch
Papa: Ich aber auch
Mama: Halt! Ich werde einen Pappkalender machen und jeden Tag darf einer von euch ein Plätzchen essen. Hört ihr? Nur einer.
Gerda: Das ist aber schade.
Mama geht weg und kommt mit der bestickten Pappe wieder
Mama: So, ich habe einen Pappkalender gemacht. Nun wollen wir noch gemeinsam die Tage bis Weihnachten zählen. Und ihr hier im Saal könnt alle mitzählen.
Gerhard: laut zählen, 1,2,….es sind noch 19 Tage bis zum Heilig Abend.
Gerda: Oh, noch so lange – stöhnt
Mama: Ich finde es gut, dass wir noch ein paar Tage haben. Da bleibt uns noch genügend Zeit für die Vorbereitungen.
Papa: Und heute ist auch eine wichtige Sache dran.
Gerhard: Was müssen wir denn heute noch machen?
Papa: Morgen ist der 6. Dezember – Nikolaustag. Da müsst ihr heute Abend noch eure Schuhe putzen und vor die Tür stellen. Mal sehen, ob dann der Nikolaus zu euch kommt.
Gerda: Oja, das mache ich dann gleich. Die Zeit vor Weihnachten ist meine schönste Zeit.
Alle lächeln und gehen – Vielen Dank liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden für diesen Einblick in die Familie Lang. Lange ist es schon her.
Da hat sich die Mutter von Gerhard Lang was Tolles einfallen lassen. Das war einer der ersten Adventskalender. Wer von Euch, liebe Kinder und auch liebe Erwachsene hat einen Adventskalender zu Hause? Das sind fast alle – toll!
Hinter jeder Tür oder in jedem Säckchen gibt es etwas Neues zu entdecken. Das hilft uns, die Zeit bis Weihnachten auszuhalten. Ihr Kinder freut euch sicher schon auf Weihnachten. Das ist ein schönes Fest, wenn alle zusammen sind und Zeit füreinander haben. Und dann kommt der große Moment der Bescherung.
Was wird uns Weihnachten beschert? Wir leben in der Adventszeit, der Zeit des Wartens. Aber auf was warten wir? Jesus, unser Herr und Retter kam in diese Welt, daran denken wir an Weihnachten. Gott machte sich ganz klein und verletzlich – in einem Kind. Er kam zu uns, um unter uns und mit uns zu wohnen und ganz nah bei uns zu sein.
Jesus kennt die Ungeduld von Euch Kindern, wenn ihr auf etwas Schönes wartet. Jesus kennt die Gefühle von Euch Jugendlichen, die ihr voller Energie und Tatendrang die Welt verändern wollt. Jesus kennt die Sorgen und Ängste der Erwachsenen, die umhergetrieben sind und um die Zukunft fürchten. Und er kennt die immer wiederkehrenden Gedanken der älteren Menschen, die merken, dass ihre Kräfte weniger werden.
Wir leben in der Zeit der Erwartung. Jesus will zu uns kommen und bei uns wohnen. Er will mit Euch Kindern und Jugendlichen, mit euch Erwachsenen und euch älteren Menschen zusammen sein. Er bittet uns, unseren Blick weg von uns zu lenken und nach oben zu schauen. Er macht sich täglich zu uns auf den Weg.
Und wir, wir dürfen uns auf den Weg zu ihm machen. Wenn wir morgens aufstehen und ihm für den neuen Tag danken, dann sind wir auf dem Weg zu ihm. Wenn wir voller Erwartung auf Weihnachten leben, in der Erwartung, dass unser Herr zu uns kommt, dann sind wir auf dem Weg zu ihm. Wenn wir Lichter am Adventskranz anzünden und uns Zeit für ein Gebet nehmen, dann sind wir auf dem Weg zu ihm.
Wenn Gott uns entgegenkommt und wir auf ihn zugehen, dann begegnen wir uns. Dann strahlt ein Licht in unsere Herzen und sein Schein leuchtet über das ganze Gesicht. Dann strecken wir unsere Arme nach ihm aus, wie ihr Kinder eure Arme nach den Eltern ausstreckt. Und dann dürfen wir darauf vertrauen, dass er uns hält und trägt.
Lasst uns unseren Blick zu ihm wenden und von ihm alles erwarten. Lasst uns unsere Toren und Türen weit aufmachen und ihn empfangen.
Macht hoch die Tür, die Tor macht weit
Gabriele von Dressler