Herr Jesus Christus, unser Bruder und Heiland!
Es ist Gründonnerstag.
Eigentlich wollten wir heute gemeinsam Abendmahl feiern.
So wie viele Christen auf der ganzen Welt.
An dich wollten wir denken.
Daran, dass du gestorben bist, für uns und viele.
Damit wir alle erlöst leben können.
So wie Gott von Anfang Menschen aus Sklaverei befreit hat.
Ach, Herr, wir haben deine Befreiung nötig. So vieles fesselt uns.
Dass wir heute an unsere Wohnungen gebunden sind, ist das Wenigste.
Es sind andere Dinge, die uns gefangen halten:
Unversöhnlichkeit. Unausgesprochenes. Verdächtigungen. Misstrauen.
Neid. Selbstsucht. Lügen, an die wir uns gewöhnt haben, Strukturen, die unterdrücken.
Sünde.
Herr, wir können deine Liebe heute nicht wie sonst miteinander schmecken und sehen.
Aber du bist nicht an Brot und Wein gebunden.
Du kannst mit unseren Herzen kommunizieren.
Wir bitten dich, lass uns deine Befreiung spüren, lass sie Seele und Leib ergreifen.
Lass sie auch unsere Gemeinschaft und die Gemeinschaft der Menschen und Völker
überall auf der Welt verändern.
So bitten wir dich, heile uns alle durch deine Liebe.
Vergib mir persönlich, wo ich versagt habe.
Vergib, wo wir einander in unserer Hausgemeinschaft Unrecht getan haben.
Verbinde, wo die Gemeinschaft in unserer Kirche brüchig ist.
Hier und in der weltweiten Brüder-Unität.
Lass Christen in der ganzen Welt sich auf dich besinnen.
Lass uns in diesen Zeiten Zeichen deiner Liebe setzen,
die in den Tod ging, die stärker als der Tod ist.
Lass dadurch viele schmecken und sehen, wie freundlich du bist.
Deinen Tod und dein neues Leben verkünden wir,
bist du kommst
zu dem großen Abendmahl.
Amen
Text: Benigna Carstens, 2020 · Grafik: zvg.