8. Dezember 2024, 2. Advent
Jesaja 60,1
Diese Predigt zum Ausdrucken
So viele Dinge haben ihren Platz auf dem Adventskranz und alle haben ihre besondere Bedeutung.
Der Adventskranz will die Tage bis Weihnachten – der Geburt von Jesus – immer ein wenig heller machen. Und das ist gut, denn die Dunkelheit draußen und in der Welt, ist groß.
Ich kenne das sogar noch aus der Zeit, als ich noch klein war wie ihr. Ich bin in keinem Dorf aufgewachsen, wo es Straßenlaternen und viele beleuchtete Häuser gab. Wir hatten einen Nachbarn, die Straße gegenüber. Das nächste Haus war schon ein paar Hundert Meter weit weg. Und wenn es dunkel wurde, dann war es eben richtig dunkel. Ich denke, wenn wir in einer Stadt oder in einem Dorf aufwachsen, dann wissen wir gar nicht mehr so wirklich, was wirkliche Dunkelheit eigentlich bedeutet. Ich weiß noch, dass ich es manchmal etwas unheimlich fand und gespenstisch. Aber es gehörte ja auch dazu. Ohne Dunkelheit gibt es kein Licht. Wenn man eine Kerze am Tag anmacht, hat sie irgendwie nicht die gleiche Wirkung, als wenn man sie in der Dunkelheit anmacht, oder? Und früher, als es noch keinen Strom gab, keine Straßenlaternen und der lange, kalte, dunkle Winter kam, da kann man sich schon besser vorstellen, was Licht wohl bedeutet hat. Eine einfache Kerze, ein Lagerfeuer, ein Adventskranz. Es war wohl etwas Wärme, Leben und Orientierung.
In der Bibel steht beim Propheten Jesaja ein wichtiger Vers: „Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!“
Wir machen uns in der Adventszeit auf einen Weg. Wir gehen jeden Tag weiter auf Weihnachten zu, bis wir am Heilig Abend am Stall ankommen. In einem einfachen Stall ist Jesus als ein kleines Menschenkind zur Welt gekommen – ganz klein, hilflos und verletzlich. Später, als er größer war, hat er selbst von sich gesagt: Ich bin das Licht der Welt. Immer, wenn Jesus zu den Menschen kam, ihre Not gesehen und dann auch geholfen hat, da wurde es licht und hell. Alle waren gespannt, ihn kennen zu lernen und viele folgten ihm nach.
Jesus kommt aber auch auf uns zu. Er sieht uns und er kennt uns. Wenn wir krank sind oder wenn wir vielleicht jemanden verlieren, den wir lieben, dann sind wir traurig. Da wird die Welt auch irgendwie etwas dunkler für uns. Und so wie ein Licht in der Dunkelheit etwas Trost und Hoffnung spenden kann, so kann Gott das für uns ein Licht sein. Dann wird es wieder hell in uns und um uns herum.
Und so wie der Stern hier im Kirchensaal über uns leuchtet, so leuchtet die Hoffnung auf, dass Jesus wiederkommt. Er hat es uns versprochen. Das Tannengrün am Adventskranz will uns ganz besonders an sein Versprechen erinnern.
Gabriele von Dressler
KONTAKT
Ev. Kirchengemeinde
Zinzendorfplatz 3
78126 Königsfeld im Schwarzwald
Telefon: 07725 9382-0
E-Mail: gemeindebuero@koenigsfeld.org