Ansprache zum Abschluss der Kindermutmachtage 28.01.2024
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Liebe Gemeinde, wir haben eine wundervolle Woche hinter uns. Wir haben bei diesen Kindermutmachtagen zusammen Wunder entdeckt: Das Wunder der Schöpfung, das Wunder des Teilens, und das Wunder des Lebens.
Am Donnerstag ging es um das Wunder der Schöpfung. Da haben wir die Geschichte von Noah und der Arche gehört. Und am Ende der Geschichte, haben wir Gott reden hören. Gott sagte uns: Guckt hoch in die Wolken! Seht ihr da meinen Regenbogen? Sieht er nicht WUNDERBAR aus? Das gebe ich euch als Zeichen meines Versprechens. Ich verspreche euch dies: Solange es Menschen auf der Erde gibt, werde ich euch immer versorgen. Es wird immer die Jahreszeiten geben. Frühling und Erntezeit. Hitze und Kälte, Sommer und Winter, Tag und Nacht. Euch will ich SEGNEN, denn ich finde euch WUNDERBAR.
Auch wenn ihr euch mal von mir weg dreht. Oder wenn ihr vergesst, etwas in Liebe zu tun. Ich werde nicht zornig. Denn ich habe euch so sehr lieb. Immer wenn wir den Regenbogen im Himmel sehen, denken wir daran, dass die ganze Welt voller Wunder ist. Ja auch ihr Menschen seid WUNDERBAR. Und ich bleibe bei euch alle Tage mit meiner Liebe.
Am Freitag sahen wir das Wunder des Teilens. Wir haben die Geschichte von der Speisung der 5000 gehört. Jesus und seine Jünger fahren fort, damit sie sich ausruhen können, aber eine Menge von Leuten warten schon auf Jesus und seine Jünger, wo sie “im Urlaub” ankommen. Jesus sagt aber nicht „Jetzt lasst uns doch endlich mal in Ruhe!“, sondern was?
Er sieht die Leute mit liebevollen Augen an und sieht, dass sie orientierungslos und schutzlos sind, wie Schafe, die keinen Hirten haben. Und er predigt zu ihnen.
Die Jünger wollen, dass Jesus die Menge nach Hause schickt, denn es gibt nicht genug zu essen für alle. Aber Jesus sieht die Mangel nicht an, sondern sagt seinen Jüngern: Seht genau an, was diese Leute zu bieten haben. Und er fragte sie, was habt ihr denn alles? Die Antwort kommt von einem kleinen Kind, dass es: Brote und Fische hat. Und Jesus sagt ihnen, teilt dieses essen doch aus.
Ich muss glauben: Jesus erkennt in diesem Moment keine Mangel, dass es nur zwei Fische und fünf Brote sind. Nein, er erkennt das Wichtigste: Diese Leute sind bereit das, was sie haben, zu teilen. Und so sieht Jesus UNS an, egal wie klein wir sind. Jesus sieht nicht unsere Mangel, sondern sieht in uns großes Potential. Und Gott sagt uns: wenn ihr bereit seid zu teilen, werde ich WUNDERBARES tun.
Und am Samstag ging es um das Wunder des Lebens. Da hörten wir die Geschichte von Jesus Auferstehung. Drei Frauen gingen zum Grab, um Jesus zu salben. Sie wollten Jesus eine Ehre erweisen. Und diese Frauen gehen zum Grab und entdecken, dass es leer ist. Stein weggerollt. Jesus nirgends. Ein Engel sagt den Frauen, dass Jesus auferstanden ist. Und sie rennen zu den Jüngern, um ihnen von diesem Wunder zu erzählen. Aber die schlauen Männer glauben ihnen nicht. Erst später erfahren sie das Wunder des Lebens, dass Gott immer wieder alles neu macht. Dann können auch die Jünger daran glauben und die gute Botschaft weiter geben.
Auch Kinder merken manchmal Wunder, das Große nicht sehen. Vor einem Jahr waren wir als kleine Familie unterwegs in Nürnberg. Mitten in der Altstadt, draußen am Brunnen bei der gotischen Sebalduskirche saßen wir, während hunderten von Menschen jede Minute vorbei gingen. “GUCK, PAPA!” schreit meine Alma. Ich wusste nicht, worauf sie deutet. “Ja, der Brunnen hat viel Wasser” “Nein, Papa GUCK!” “Was meinst du? Das Pärchen, was da sitzt?” “Nein, Papa GUCK doch!”
Und da sehe ich sie: “Meinst diese Ameise?” “Jaaaaaa!” Da war es: Mitten in der Stadt eine kleine Ameise, ein kleines Wunder. Eine Erinnerung, dass nicht nur wir Menschen wunderbar gemacht sind, sondern Gott hat die ganze Welt wunderbar gemacht. Eine Erinnerung, dass Wunder und Ehrfurcht auch in den kleinsten Lebewesen stecken.
Liebe Kinder, Liebe Familien, Liebe Gemeinde,
Was können wir aus diesen Tagen mitnehmen? Manche Wunder kann man gar nicht verstehen. Am schwersten begreifen die Großen unter uns Wunder, nachdem sie ein Leben lang gelernt haben, Fakten einzuordnen, um die Welt zu verstehen. Ich will euch Erwachsenen und Kindern drei Dingen nennen, wie wir Wunder in der Gemeinde jeden Tag leben.
1. Gottesdienst feiern. GOTT Feiern! Gottes WUNDER feiern! Das ist nicht selbstverständlich. Sondern das ist ein Akt, was uns nah zu Gott bringt. Wenn wir Andacht halten, reißen wir uns aus dem Alltag heraus und richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Heilige. Gottesdienst feiern: Dieser Akt bringt uns näher zu unserem heiligen Gott und macht uns bereit, Wunder auch in unserem Alltag zu erkennen und zu feiern.
2. Bibel lesen, denn Gott gibt uns Weisheit für das Leben. Auch die Wunder-Geschichten geben uns Weisheit. Das scheint manchen Skeptikern erstmal vielleicht suspekt. Wie kann es sein, dass eine Geschichte, die man als Mensch gar nicht wirklich fassen kann, Weisheit für das Leben gibt?
Ich meine Noah, der mit seiner Familie und allen Tieren der Welt in ein großes Schiff geht. Das macht doch gar keinen Sinn. Wo ist die Weisheit? Noah hat Gottes Stimme gehört und er hat das gemacht, was Gott ihm sagt. Und Gott macht Wunder. Wir sehen, dass Gott selbst lernen kann: Nie wieder werde ich so zornig sein, sagt Gott. Nein, ich will euch lieben und ich will euch segnen. Wir sehen: Gottes Gnade ist breiter als unser Verstand und Gottes liebe hört niemals auf.
Und wenn man hört von der Speisung der 5000? Fünf Brote haben 5000 Menschen satt gemacht? Verstehen kann ich das auch nicht. Aber ich weiß, dass alle, die damals dabei waren merkten, dass WUNDERBARES passiert, wenn man sein Herz öffnet und sich bereit erklärt, mit anderen zu teilen. Nicht nur vom Essen wird man satt, sondern auch von der Gemeinschaft, die wir miteinander erfahren.
3. Und das ist der dritte Punkt. Miteinander durch das Leben gehen. Miteinander Gemeinschaft erleben. Miteinander Gemeinde sein. Das ist ein Wunder! Wir haben vorhin in dem Psalm gehört: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, ist zum Eckstein worden. Und Jesus Christus, unser Eckstein, darf das Zentrum von diesem Haus sein. Das Haus ist aber nicht dieser Saal hier. Nein, Gott baut ein Haus das LEBT aus lauter bunten Steinen, aus großen und aus kleinen. Gott baut ein lebendiges Haus! Und ihr seid die lebendigen Steine. Das ist wunderbar.
Und damit ihr, liebe Kinder, euch an unsere WUNDER-volle Woche erinnert, haben wir ein kleines Geschenkle vorbereitet. In euren Tüten werdet ihr Sonnenblumensamen finden: daran erkennt ihr nochmal das Wunder der Schöpfung, das Wunder des Teilens und das Wunder des Lebens.
Es gibt Wunder in der Schöpfung: Die Kresse, die ihr gestern gesät haben, wird irgendwann zu seiner Zeit sterben und zurück zur Erde gehen. Dann könnt ihr in den gleichen Topf die Sonnenblumen einsäen und ihr werdet sehen: Ein Pflänzchen kommt aus der Erde und wächst. Mitte-Ende Mai wird es kräftig genug sein, dass ihr es raus in den Garten pflanzen könnt oder auch auf irgendeine Wiese.
Daran erkennt ihr wieder das Wunder des Teilens: Diese vielen schönen Blumen schenken euch und anderen Licht und Freude. Licht, Liebe und Freude in die Welt hinein bringen. Das ist unser Auftrag von Gott.
Und im Herbst entdeckt ihr noch einmal das Wunder des Lebens: Wenn die Pflanzen groß geworden sind und dann verblühen, gibt es so viele Samen, die ihr sammeln und nächstes Jahr wieder einpflanzen könnt.
Gott sagt: SCHAUT HER! Ich schaffe etwas neues! Es beginnt schon zu sprießen, merkt ihr es denn nicht?
Gott macht immer wieder neues in uns und mit uns. Denn Gott hat uns alle WUNDERBAR gemacht. Dafür können wir dankbar sein. Ich danke dir dafür, dass ich WUNDERBAR gemacht bin. Wunderbar sind deine Werke. Das erkennt meine Seele.
Amen.
Alexander Kim
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