Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.
Dialogpredigt zur Konfirmation am 8. Mai 2022
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Jahreslosung 2022
Dialogpredigt zur Konfirmation am 8. Mai 2022
Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen. Jahreslosung 2022
W: Ich habe ja richtig Glück heute, dass ich hier in der Kirche noch einen Platz bekommen habe.
G: Wolfram, wie meinst Du das?
W: Also schau doch mal, wie viele heute hier sind. Eins, zwei, drei vier…
G: Ich denke, wenn du sie alle zählen willst dann brauchst du eine ganze Weile.
W: Aber findest du nicht, dass das ganz schön voll ist?
G: Ja und ich finde es sehr schön, dass sich so viele Menschen auf diesen Festtag so gefreut haben und hierhergekommen sind.
W: Ich habe es schon einmal erlebt, dass ich vor einer Tür stand und mir gesagt wurde, dass es keinen Platz mehr für mich gibt.
G: Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wo war das denn?
W: Ich war von einem Freund zu einem großen Fest eingeladen. Er hat ganz viele Menschen gebeten zu kommen.
G: Ja und dann?
W: Dann hat es irgendjemand auf Facebook geteilt und es kamen dreimal so viele.
G: Und du wurdest weggeschickt?
W: Wir alle wurden von der Polizei nach Hause geschickt, da das Haus des Freundes fast aus allen Nähten geplatzt wäre.
G: Das ist ja schrecklich. Dann wurde aus dem Fest gar nichts?
W: Nein, mein Freund bekam später eine Anzeige. Das war richtig schlimm für ihn.
G: Oh, der Arme. Wenn ich so weiter nachdenke, überlege ich mir, wie es wäre, wenn unsere Kirche jeden Sonntag so gefüllt wäre wie heute.
W: Das wäre wundervoll. Du willst doch aber nicht über Facebook zum nächsten Gottesdienst einladen?
G: Nein, aber weißt Du, ich bin es gar nicht, der zu den Gottesdiensten einlädt.
W: Ich weiß, dass macht der Kirchengemeinderat.
G: Nein auch nicht der Kirchengemeinderat. Jesus selber lädt uns zum Gottesdienst ein.
W: Du meinst, so wie er uns zum Abendmahl ruft?
G. Genauso und wir sind ihm Willkommen. Der Evangelist Johannes berichtet, dass Jesus am Tag zuvor 5000 Menschen um sich versammelt und nachdem er ihnen von Gottes Reich erzählt hat, haben sie noch zusammen gegessen.
W: ich stelle mir vor, wie das logistisch ausgesehen haben kann. 5000 Menschen, das ist ja unglaublich.
G: Weißt du, die Zahl ist das eine. Wir haben im Vorfeld auch gut überlegt, wie wir allen Gästen heute einen Platz geben können. Aber für Jesus ist das gar kein Problem. Er hat großes Vertrauen, dass die Menschen gut miteinander umgehen und es so für jeden gut passt.
W: Ja, dieses Vertrauen in uns Menschen ist großartig. Nur gibt es leider in der Welt immer wieder Dickköpfe, die das Vertrauen von ihm missbrauchen und anderen so großes Leid zufügen.
G: Ja, da hast du recht. Wenn alle Rücksicht aufeinander nehmen und miteinander teilen würden, dann wäre es eine so schöne bunte Welt. Aber wir schaffen das leider nicht.
W: Ich habe erlebt, wie es Jugendlichen gelungen ist, gemeinsam etwas zu gestalten. Wolfram holt das Bild hervor.
G: Ach, Du meinst unsere Konfirmanden bei der Freizeit auf der Altenburg.
W: Ja, sie haben miteinander dieses tolle Bild gemalt.
G: Das hat mich auch beeindruckt. Die Worte von Jesus laden uns immer wieder ein, zu ihm zu kommen und nach ihm zu fragen.
W: Wie aber können wir das machen?
G: Jesus redet in diesem Kapitel des Johannesevangeliums vom Brot des Lebens.
W: Was meint er damit?
G: Das Brot des Lebens ist nicht das Brot, was wir täglich essen. Das Brot des Lebens ist er selbst.
W: Du meinst, Jesus ist das Brot des Lebens.
G: Ja, und genau wie wir Nahrung für unseren Körper brauchen, so benötigen wir auch ihn und sein Wort für unsere Seele.
W: Ja, weil der Mensch nicht allein vom Brot lebt.
G: Ja, denn Körper und Seele gehören untrennbar zusammen.
W: Das, was uns Jesus gibt, das nennen die Erwachsenen Glauben.
G: Der Glaube an Jesus und das, was er für uns getan hat, ist ein großes Geschenk.
W: Ich würde sagen, es ist das größte Geschenk, was uns Jesus gibt.
G: Und zum Glauben gehört auch Vertrauen. Vertrauen in seine Hilfe und Kraft.
W: Jesus hat auch einen Auftrag an seine Freunde, seine Jünger weitergegeben.
G: Er hat ihnen gesagt, dass sie nicht nur an sich denken sollen, sondern auch an die, die mit ihnen leben.
W: Und er hat uns Gaben gegeben, die wir zu seinem Lob einsetzen sollen.
G: Einige dieser Gaben haben wir an Euch Konfirmanden entdecken können. Ihr ward eine gute große Gruppe und habt Rücksicht aufeinander genommen.
W: Ihr habt mit dem Malen des Bildes gezeigt, dass es Absprachen braucht und ganz künstlerische Fähigkeiten in Euch stecken. Ihr wart eine Gruppe das Singen liebt und gut schauspielern kann.
G: Diese Gaben und noch viele weitere dürft ihr nun auch weiter in die Gemeinde einbringen.
W: Wir sind schon gespannt, wie ihr mit euren Gaben das Gemeindeleben bereichern werdet.
G: Eins dürft ihr auf jeden Fall wissen: Jesus wird euch nicht wegschicken. Er freut sich auf eure aktive Mitarbeit.
W: Und wir auch. Denn wir brauchen euch in der Gemeinde, damit sie lebendig, kraftvoll und schwungvoll bleibt.
G: Kommt sagt es allen weiter, das Gott uns zu sich einlädt. Seine Türen stehen offen.
Amen
Gabriele von Dressler, Wolfram Wschetezka