Predigt: Ostern
17.04.2022 Ostersonntag
Markus 16, 1-8
17.04.2022 Ostersonntag
Markus 16, 1-8
Gnade sei mit euch und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt! Amen
Liebe Gemeinde,
ich lade Sie und Euch ein, ein Gespräch zwischen Maria Magdala mit einer Freundin zu hören. Die beiden treffen sich am Haus von Maria Magdala.
Maria M.: Hallo liebe Ruth. Sie begrüßen sich
Ruth: Hallo liebe Maria, wo kommst Du denn schon so zeitig her? Die Sonne ist doch gerade erst aufgegangen.
Maria M.: Ich bin noch ganz fassungslos, von dem, was heute Nacht passiert ist. Noch vor Sonnenaufgang bin ich mit Maria und Salome losgezogen und wir haben duftende Öle eingekauft, damit wollten wir Jesus ölen, wie es bei uns Brauch ist. Also sind wir zum Grab von Jesus gegangen. Unterwegs haben wir uns die Frage gestellt, wer denn den schweren Stein vom Grab wegwälzen würde? Wir allein schaffen das doch nie. Und dann, ach ich kann es gar nicht sagen, mir schlägt mein Herz bis zum Hals. Holt tief Luft
Ruth: Nun Maria, was ist denn passiert? Du bist ja noch ganz außer Atem.
Maria M.: Also, als wir unterwegs waren, da haben wir an die schöne Zeit mit Jesus zurückgedacht. Er hat uns beeindruckt mit seinen Geschichten und Gleichnissen. Er hat die Pharisäer mit seiner Schriftauslegung ganz schön ins Schwitzen gebracht. Kranke hat er geheilt. Erinnerst Du dich noch an den Bartimäus?
Ruth: Du meinst den blinden Mann aus Jericho?
Maria M.: Ja, genau den meine ich. Jesus berührte seine Augen und er konnte sehen. Und dann war er so begeistert, dass er auch beim Einzug von Jesus in Jerusalem mit dabei war.
Ruth: Ja, ich erinnere mich. Er hat ganz laut: „Hosianna, gelobt sie der da kommt im Namen des Herrn“ gerufen.
Maria M.: Genau der war das. Wir überlegten auch weiter, wen wir fragen könnten, wegen des schweren Steins. Als wir dann ans Grab von Jesus kamen, da war der Stein plötzlich weg.
Ruth: Wie plötzlich weg. Ein römischer Soldat hat doch das Grab bewacht.
Maria M.: Ja, das hatten wir auch gehört, aber da war kein Soldat und der Stein war weggerollt. Wir haben Angst bekommen und wollten nur noch wegrennen. Und dann hat sich Salome getraut, ans Grab heran zu gehen.
Ruth: Und, was hat sie gesehen?
Maria M.: Nichts, sie hat erst einmal nichts gesehen.
Ruth: Und dann?
Maria M.: Dann standen wir alle ganz dicht am Grab und auf einmal sahen wir eine Gestalt, einen Engel im weißen Gewand. Er sagte zu uns: „ Fürchtet euch nicht! Ihr sucht Jesus aus Nazareth, der gekreuzigt wurde. Er ist nicht hier, Gott hat ihn auferweckt von den Toten.“
Ruth: Das kann ich gar nicht glauben.
Maria M.: So ging es uns auch. Wir standen da und waren von dieser Nachricht völlig überrascht. Mein Herz schlägt jetzt noch wie wild. Wir haben uns dann vorsichtig die Stelle angeschaut, wo er gelegen hat.
Ruth: Und da war Jesus nicht?
Maria M.: Nein, er war nicht zu sehen. Aber der Engel war so freundlich zu uns, dass wir spürten, dass es stimmen muss, was er sagt.
Ruth: Und nun willst Du es den Jüngern und allen anderen erzählen, dass Jesus lebt?
Maria M.: Ja, ich weiß, dass es die Jünger sicher nicht gleich verstehen werden. Auch ich habe ja mit Salome und Maria erst einmal gezweifelt. Aber dann haben wir es mit unseren eigenen Augen gesehen. Und es ist mir wichtig, dass ich davon erzähle. Alle Welt soll erfahren, dass Jesus lebt und den Tod überwunden hat.
Ruth: Wie willst Du das schaffen?
Maria M.: Ja, wie kann ich das machen? Da muss ich noch nachdenken.
Ruth: Vielleicht kannst Du es singen? Ich habe gehört, dass gesungene Worte mehr im Kopf haften bleiben als nur Worte, die geredet werden.
Maria M.: Liebe Ruth, das ist eine tolle Idee. Ich probiere es mal aus. „Der Herr ist auferstanden.“- leise singen
Ruth: Maria Magdala, das ist viel zu leise. Da singt doch keiner mit. Versuche es etwas lauter.
Maria M.: Gut, ich probiere es. Singt lauter „Der Herr ist auferstanden“
Ruth: Siehst Du, jetzt singen die anderen schon mit. Meinst Du, Du kannst das auch im Kanon singen?
Maria M.: Naja, allein geht das nicht. Aber wenn alle hier mitsingen, dann kann das ein schöner Gesang werden.
Kanon: Der Herr ist auferstanden – singen
Ruth: Das war wunderschön. Ihr seid alle herzlich in den Chor eingeladen.
Maria M.: Ja, ich denke, so sollen wir alle die Nachricht von Jesus Auferstehung in die Welt singen und verbreiten. Jeder und jede an seinem Ort, von wo er kommt und wo er gerade ist.
Ruth: Dann schallt es um die ganze Erde.
Maria M.: Und die Engel stimmen mit ein. Wie herrlich. Und Ruth, weißt Du, ich merke, wie ich innerlich immer ruhiger und fröhlicher werde. Alle Angst und Traurigkeit der letzten Tage sind wie weggeblasen.
Ruth: Das freut mich so. Und diese Freude des Sieges über den Tod und soll weiter wachsen – jeden Tag.
Maria M.: Und ich habe eine ganz große Hoffnung in mir.
Ruth: Was ist das für eine Hoffnung?
Maria M.: Die große Hoffnung, dass Jesus den Krieg, der in der Ukraine tobt und der uns allen Angst macht, beenden kann. Dafür dürfen und sollen wir beten. Putin ist so kaltblütig, er muss gestoppt und daran gehindert werden, dass noch mehr Menschen ihr Leben in diesem Krieg verlieren.
Ruth: Ja, da hast Du recht. Alle Kriege müssen endlich aufhören, dafür beten wir. Die Osterfreude will uns alle verwandeln und neu machen. Und auch über alle Sprachgrenzen hinweg soll es uns mit Jesus verbinden. Jesus is rissen, Jesus ist auferstanden.
Maria M.: Ісус воскреслий Алілуя – Jesus ist auferstanden. Halleluja
Amen
Gabriele von Dressler