29.05.2023, Pfingstmontag
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Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!
- Der Geist weht, wo er will
- Oder, anders gesagt: Der Geist macht, was er will
- Der Heilige Geist ist die unberechenbare Macht Gottes
- Die Neues schafft, andere Wege einschlägt, Unerwartetes tut
- Der Geist Gottes schwebte über dem Wasser
- So beginnt die Bibel, so beginnt die Schöpfung
- Etwas gänzlich Neues und Kreatives
- Und wenn dieser Geist weht, wo er will, dann rüttelt er ganz gehörig an den liebgewonnenen Gewohnheiten und den vermeintlichen Sicherheiten
- So wie bei den jüdischen Christen, die mit Petrus gekommen waren zu diesen Menschen, die sie für Heiden halten
- Also für grundsätzlich gottlos und verkommen
- Auch Petrus braucht eine Weile, bis er es versteht: „Jetzt erst habe ich wirklich verstanden…“, beginnt er seine Rede
- Wirklich verstanden, dass Gott absolut nicht auf Herkunft und Stand schaut, auf Bildung oder Besitz, auf Titel oder das Geschlecht, auf Alter oder Weisheit
- Sondern nur darauf schaut, ob sie an ihn glauben und an den, den er gesandt hat, Jesus Christus
- All das, was Menschen so wichtig ist, der Status, der Ruf, die Reputation, die eingebildeten Privilegien
- All das ist dem Heiligen Geist völlig egal
- Ich würde sogar behaupten – schaut man sich an, wie z. B. Jesus mit den Eliten umgeht – dass es besonders diese sind, die sich auf ihre Religion oder ihre Würde etwas einbilden, die Gefahr laufen, Gott nicht zu erkennen und ihm nicht gut zu dienen
- Ich stelle die These auf, dass darum die Kirche und ihre Amtsträger immer wieder versucht haben, den Heiligen Geist zu zähmen
- Ihn in Ritualen, Beauftragungen und Weihen zu ordnen und in berechenbare Bahnen zu lenken
- Versucht haben, ihn damit einzufangen, gegen das er eigentlich steht:
- In huldvolle Zuteilungen und hoheitsvolle Rituale
- In Pomp und Inszenierung und unter die Kontrolle der Hierarchie
- So ist es in meiner katholischen Kirche und ähnlich, wenn auch in anderem Gewand, in der evangelischen, glaube ich
- Mit ist völlig klar, dass eine menschliche Institution ein Gerüst und Regeln braucht
- Dass deutlich werden muss, wer genau was macht und warum
- Aber Kirche ist immer wieder dann aufgebrochen, wenn Menschen, erfüllt vom Heiligen Geist, außerhalb der Box gedacht haben
- Einen Meter neben dem ausgetretenen Pfad gegangen sind
- Wenn sie sich darauf eingelassen hat und akzeptiert hat, dass der Geist auch anderswo weht und in Erscheinung treten kann
- Denn Gott schaut eben nicht auf Äußerlichkeiten
- Sondern er ist bei jedem, der so lebt, wie es ihm gefällt
- Und dieses gottgefällige Leben klingt immer so bieder und nett, aber es ist doch eigentlich gerade heute etwas, was gegen den Strom schwimmt:
- Nächstenliebe statt Selbstbereicherung
- Gemeinsinn statt Egoismus
- Versöhnung statt Hass
- Frieden statt Gewalt
- Gemeinschaft statt anonyme Hetze in den sozialen Medien
- Glaube statt Zynismus
- Hoffnung statt Verzagtheit
- Das ist alles andere als langweilig
- Das ist alles andere als leicht
- Das ist zutiefst menschlich
- Und das ist, weil Gott Mensch wurde, auch zutiefst göttlich
- Ich hoffe, dass wir es schaffen, die unberechenbare Kraft des Geistes, die unbändige Kraft der Liebe in dieser Welt zu erkennen und sie zu leben
- Dass nicht wir diejenigen sind, die da am Rande stehen und kritisch schauen
- Sondern dass wir mitten dabei sind, wenn die Feuerzungen des Heiligen Geistes vom Himmel kommen.
Amen
Frederik Reith
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Ev. Kirchengemeinde
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E-Mail: gemeindebuero@koenigsfeld.org
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