5. Mai 2024 Rogate
Predigt zur Konfirmation
Text: Matthäus 5, 13-16
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13 Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. 14 Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. 15 Man zündet auch nicht ein Licht an und setzt es unter einen Scheffel, sondern auf einen Leuchter; so leuchtet es allen, die im Hause sind. 16 So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.
Liebe Konfirmandinnen und Konfirmanden,
wenn wir heute die Verse aus der Bergpredigt von Jesus hören, dann sagt er uns und besonders euch heute, dass ihr wichtig und kostbar seid, so wie das Salz und das Licht kostbar sind.
Oder könnt ihr euch ein Essen ohne die nötige Brise Salz vorstellen? Ich nicht. Ohne Salz ist die Suppe fad und geschmacklos. Ohne Salz fehlt die Würze, die ein festliches Essen ausmacht. So ist das auch in unserem Leben. Ohne Salz, ohne Pepp und Geschmack ist ein Leben eintönig und trostlos. Und was ist ein Leben ohne Licht und Lichtmomente? Immer im Dunkeln zu tappen macht unsicher und übervorsichtig. Ohne Licht sehen wir nicht die Schönheit dieser Welt und die Farben des Frühlings.
Ohne Salz und Licht geht es auch uns als Gemeinde nicht gut. Ihr seid wichtig, wir brauchen euch und eure ganz eigene Art und Weise, Dinge zu hinterfragen und auch einmal neue Sachen auszuprobieren. Ich hatte die große Freude, mit euch ein knappes Jahr intensiv zusammen zu sein. Wir haben gemeinsam in der Bibel gelesen und über wichtige Themen gesprochen, wie z. B. Gott, den Schöpfer, Jesus, den Glauben, die Taufe, den Gottesdienst, das Kirchenjahr, Tod und Ewigkeit und über das Gebet. Dabei habt ihr euch selbst viel Gedanken gemacht und wir sind in einem guten Austausch gewesen.
Der Austausch miteinander brachte Bewegung in die Gruppe. Dabei ist uns ganz klar geworden, dass jeder und jede von Euch wichtig und wertvoll ist: Lisa kann durch ihr Lachen eine ganze Gruppe anstecken. Viktoria weiß noch viel aus dem Reliunterricht von der Grundschule, Emelie ist künstlerisch sehr begabt, Julius ist sehr musikalisch und hat Lieder auf der Gitarre begleitet, Lièl ist sehr fürsorglich und kann sehr gut trösten. Finya ist sehr gewissenhaft und emphatisch, Maryna ist sehr ausdauernd bei einer Sache dran, Nico ist überlegt in seinen Beiträgen. Magnus erklärt gern die Welt und Yara gibt gut überlegte Impulse in die Gruppe. So ist jede und jeder auf seine Weise einzigartig. Ihr seid in Eurer Familie, in der Schule, ja und in der Gemeinde wichtig und wertvoll. Ohne Euch, würde uns allen ganz viel fehlen. Ihr seid:
S wie Sonnenschein. Ich habe mich immer auf die Konfirmandenstunde mit euch gefreut, weil ihr als einzelne und als Gruppe eine große Ausstrahlung habt. Ihr wart von Anfang an ganz aufmerksam dabei und habt viel gelernt und nachgefragt. Unser Konfirmandenwochenende bei strahlendem Sonnenschein mit dem Aussuchen der Konfirmationssprüche, mit Spielen, Singen, Kochen und Übernachten war super.
A wie Aufmerksam – Wir haben am Anfang jeder Konfirmandenstunde eine Andacht gehabt, in der Personen aus biblischen Geschichten vorkamen und ihr habt die Aufgabe gehabt, zu sagen, in welchem Teil der Bibel die Geschichte steht und wer die Personen waren. So haben wir viele Begegnungen mit Gott aus dem Alten, dem ersten Testament und Geschichten von Jesus aus dem Neuen Testament, dem zweiten Testament gehört.
L wie Leidenschaftlich – Wir haben als Konfirmandengruppe beim ökumenischen Jugendkreuzweg gemeinsam mit kath. Firmlingen mitgemacht. Die Vorbereitung der Stationen war für uns eine intensive und spannende Aufgabe. Der Kreuzweg führte uns vom Zinzendorfplatz hier in Königsfeld bis nach Neuhausen. Dabei habt ihr symbolisch für den Leidensweg von Jesus ein großes Kreuz getragen.
Z wie Zusammenhalt – Der Zusammenhalt in der Gruppe ist groß. Das haben wir bei unseren wöchentlichen Treffen gespürt. Ganz besonders auch am Konfiwochenende, als ein Mädchen sich verletzte. Alle waren betroffen und überlegten, was zu tun war.
Sonnenschein, Aufmerksamkeit, Leidenschaft und Zusammenhalt, das ist es, was ihr uns als Salz der Erde mitgegeben habt. Und ihr merkt schon, dass wir diese, eure wunderbaren Gaben brauchen.
Jesus hat diese Worte der Bergpredigt erzählt, weil er die Menschen einladen wollte, seine Botschaft zu hören und in der Nachfolge dran zu bleiben.
Heute ist Eure Konfirmation. Ihr bestätigt heute euer ja zu Eurer Taufe. Ihr sagt ja zu Gott, der euch bis hierher geführt und begleitet hat und der euch auch weiter in eurem Leben helfen möchte. Er ist immer da und an eurer Seite.
Gott ist wie ein Leuchtturm, der euch den Weg weist. Ein Leuchtturm zeigt den Schiffen auf dem Meer an, wo das nächste Land in Sicht ist. Das Licht leuchtet ganz weit und gibt so den Schiffen eine Orientierung, damit sie nicht umherirren und den Kurs nicht verlieren.
Wäre das Licht des Leuchtturms nicht sichtbar, dann gäbe es ein ganz großes Chaos. So aber haben wir eine gute Möglichkeit, unseren Lebenskurs immer wieder neu auszurichten. In unser Leben leuchtet das Licht von Jesus hinein und macht es so hell und fröhlich.
Heute lädt uns Jesus ein, Salz und Licht für diese Welt zu sein. Wir können uns an ihm und seinem Leben orientieren und so mutig neue Schritte im Glauben zu wagen.
Dafür habt ihr die Möglichkeit, nun in den Jugendkreis zu gehen. Dort seid ihr willkommen, so wie ihr seid, mit euren Fragen und euren Begabungen. Da ist Platz für euch alle. Der Glaube will weiter wachsen und er braucht den Zusammenhalt und den Austausch mit Menschen. Ich kann euch auch sagen, dass die Gemeinde für euch da ist und für euch betet.
Und der Glaube braucht auch immer wieder neue Impulse und Erneuerung. Wir kann das geschehen? Wenn ihr merkt, dass das Salz leer wird, dann kann man es wieder auffüllen. So ist das auch mit unserem Glauben. Der Glaube an unseren Herrn braucht immer wieder das Gebet – das Reden und das Auftanken mit Gott, der uns ins Leben gerufen hat und der in der Taufe einen festen Bund mit uns geschlossen hat.
Das Gebet, das Hören und Lesen von Gottes Wort und die Gemeinschaft machen den Glauben lebendig und stark. Zinzendorf, der Begründer der Brüdergemeine, hat es einmal so ausgedrückt: Ich statuiere kein Christentum ohne Gemeinschaft. Wir brauchen einander und die Verbundenheit mit unserem Herrn. Dazu sind wir immer eingeladen.
Amen
Gabriele von Dressler
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