Taufansprache für Alma Kim, 3. September 2023
Psalm 37,5
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Liebe Eltern Alex und Charlotte, liebe Patin Elisabeth, liebe Großeltern, Geschwister, liebe Verwandte und Freunde, liebe Gemeinde,
heute ist dein Tauftag, liebe Alma. Als Text für die Ansprache haben deine Eltern den 5. Vers aus dem 37. Psalm ausgewählt, den wir gerade miteinander gebetet haben. Befiehl dem HERRN deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.
Dieser Vers drückt einen Wunsch aus, einen Lebenswunsch, den wir für uns und heute ganz besonders für Dich, liebe Alma haben: Vertrau dich dem Herrn ganz an.
Alma steht noch am Anfang ihres Lebens und viele Wege liegen offen vor ihr. Sie wird sie mehr und mehr für sich entdecken und dabei vieles ausprobieren. Ich weiß nicht, wie es Euch geht: Wer Alma trifft, ist sofort in ihren Bann gezogen. Alma ist ein offenes Kind, das auf andere zugeht und keine Berührungsängste hat. Sie hat schon in sehr jungen Jahren mit dem Sprechen angefangen, und das gleich zweisprachig – deutsch und englisch. Das erste Mal habe ich sie im Sommer 2022 erlebt, da war sie 1,5 Jahre und da erzählte sie schon bemerkenswert viel. Und dann habe ich gemerkt, dass sie auch gern singt. Sie kennt viele Lieder und lernt schnell neue dazu. Alma ist ein Gemeindekind. Bei allen Versammlungen ist sie dabei und trägt Bücher und Kissen schon selbst an ihren Platz. Sie fühlt sich zu Hause im Kirchensaal und strahlt alle mit einem Lächeln an. Diese Wege hat sie schon eingeschlagen und ihre ersten Erfahrungen gesammelt.
Unsere Wege dem Herrn anbefehlen, das bedeutet, dass wir wissen, wir sind nicht allein unterwegs. Da geht einer mit uns- unser Herr – und begleitet uns. Was für ein Geschenk, dass wir nicht allein unterwegs sind. Aber manchmal vergessen wir das und meinen, die stolprigen und staubigen Straßen, auf denen wir unterwegs sind, die gehen wir ganz allein und sie nehmen überhaupt kein Ende. Es sind die mühsamen Wege, die uns im Leben nicht erspart bleiben, die aber auch irgendwann enden.
Und dann kommen die hellen und schönen Wege. Wir gehen sie innerlich hüpfend, pfeifend und sind glücklich. Diese Wege, so wünschen wir es, sollte niemals zu Ende sein. Die Leichtigkeit können uns Kinder am besten zeigen. Denn mit ihnen kommen selbst wir älteren Menschen wieder in Bewegung.
Das waren nur zwei Beispiele von Wegstrecken, die wir in unserem Leben gehen. Da kommen noch viele weitere dazu.
Auf allen Wegen möchte uns unser Herr begleiten. Das ist eine wunderbare Zusage für unser Leben und für Dich, liebe Alma.
Nur wie können wir es wissen und spüren, dass Jesus bei uns ist? Zum Beispiel wenn wir singen und beten. Wenn wir mit Jesus in einer lebendigen Verbindung sind, dann lebt unser Herz auf und es freut sich. So, wie deine Eltern, Großeltern, Tanten, Cousinen, Paten und noch viele Menschen mehr für Dich da sind und Dir ihre Liebe zeigen, so möchte auch Jesus seine Liebe zeigen, und er kann das noch viel besser als wir alle zusammen. Er liebt uns alle groß und klein. Und ganz besonders liebt Jesus die Kinder. Ich möchte dazu eine kleine Geschichte erzählen. Jesus ist viel im Land Israel unterwegs auf sandigen Wegen. Eines Nachmittags wollte er eine kleine Pause auf einem Berg machen. Er stieg auf den Berg und setzte sich unter einen Baum. Er war kaum angekommen, da hörte er ganz viele Stimmen. Erst waren sie weit weg, dann kamen sie immer näher. Er hörte, dass es Kinderstimmen waren. Die Kinder hopsten und sangen fröhlich. Als sie schon nah bei Jesus waren, da sagte einer von den Freunden von Jesus: Was wollt ihr denn hier? Geht doch woanders hin und seid ruhig. Das hörte Jesus und er sagte zu seinem Freund: Sag das nicht. Ich freue mich, wenn Kinder hier sind. Und zu den Kindern sagte er: Kommt alle her! Ich freue mich, dass ihr da seid. Ihr bringt so viel Freude und Lebendigkeit mit.
Freude und Lebendigkeit, das sind auch zwei Gaben, die Du, liebe Alma, hast. Und diese Gaben sind ansteckend, sie können sich schnell verbreiten. Jesus möchte, dass wir alle lebendig und fröhlich sind und so an seinem Haus mit bauen. Und ja, dafür braucht er uns alle, die wir hier sind und noch viele, viele mehr.
Wir können unsere Wege Jesus anvertrauen und ihm zutrauen und darauf hoffen, dass er bei uns ist. Die Hoffnung, die wir im Herzen haben, ist groß. Wir hoffen, dass es ganz bald wieder Frieden in der Welt gibt. Dass es allen Kindern in der Welt gut geht, dass sie eine behütete Kindheit haben können. Wir hoffen, dass in unserem Land die Demokratie erhalten bleibt und dass es keine extremen Strömungen mehr gibt weder nach rechts noch nach links. Wir hoffen, dass uns Jesus als ein Werkzeug brauchen kann, um seinen Frieden in die Welt zu tragen.
Unsere Hoffnungen sind groß. Sie alle münden in Gottes großer Liebe. Er hat uns zuerst geliebt und durch seine Liebe zu uns sind wir alle hier. Und Gottes Liebe ist auch in Alma ganz besonders sichtbar geworden. Er hat sie ins Leben gerufen und er freut sich an ihr.
Ihm dürfen wir unsere Wege und auch die Wege von Alma anvertrauen, die wir noch gar nicht kennen. Denn er wird es wohlmachen. Manchmal tragen wir auf unserem Weg viel mit uns herum. Manches davon brauchen wir dringend für die Lebensreise- Wasser und Brot. Manches dürfen wir aber auch abgeben und hinter uns lassen- unsere Sorgen und Ängste. Und wir brauchen auf unserem Weg immer wieder eine Pause zum Verschnaufen, zum Kraft schöpfen, und zum Essen und Trinken. Jesus möchte ein solche Kraftquelle für uns sein. Er nimmt uns ab, was uns schwer wird und er gibt uns das, was wir zum Leben wirklich brauchen. Er gibt uns Brot und Wasser des Lebens. Wenn wir sein Wort hören und unser Leben danach ausrichten, dann spüren wir, wie wir neue Kraft bekommen und wieder gestärkt weiter gehen können.
Eine wichtige Segensquelle auf unserem Lebensweg ist die Taufe. Gott schließt mit uns Menschen einen Bund, der für immer gilt. Er schreibt unsere Namen ein in das Buch des Lebens. Da geht keiner und keine von uns verloren. Er will immer an unserer Seite sein und uns mit seiner Gegenwart beschenken.
Und so wollen wir nun auch Dich, liebe Alma, seinem Segen und seinem Bund anvertrauen.
Amen
Gabriele von Dressler
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