Das Senfkorn
Familiengottesdienst 21.03.2021
Anspiel und Impuls
Familiengottesdienst 21.03.2021
Anspiel und Impuls
Die Kindermutmachtage haben am 18. März begonnen. Das Thema in diesem Jahr ist: „Der kleine Botaniker und die großen Botschaften“. Die Kinder haben in den letzten Tagen Herrn Schreber (den Erfinder der Schrebergärten) und Boto, den Botaniker kennengelernt. Auch heute sind Boto und Herr Schreber anwesend.
Anspiel
Boto: Herr Schreber, bin ich zu spät? Oh, ich habe mich so beeilt.
Herr Schreber: Hallo Boto. Schön, dass du es geschafft hast. Verpasst hast du noch nichts – aber Zeit wurde es langsam. Wir hatten doch vor, den Erwachsenen und den Kindern hier von den großartigen Erfahrungen zu erzählen, die wir in der letzten Zeit gemacht haben.
Boto: Ja, von dem, was wir gesät und geerntet haben und dass ja alles so viel Zeit braucht …
Herr Schreber: … aber vor allem von der segensreichen Ernte.
Boto: Und nicht zu vergessen, die Geschichten aus der Bibel – Gleichnisse, die Jesus erzählt hat, die von Gottes Reich gesprochen haben. Ich habe alles hier drin – in meinem Erntekorb – gesammelt.
Herr Schreber: Jetzt machst du mich aber neugierig … – dann zeig doch mal, was du alles gesammelt hast.
Boto: (holt eine Ähre heraus) Diese Ähre erinnert mich an das Bild, dass Jesus vom Reich Gottes erzählt hat. Der Samen, der von den Vögeln aufgepickt wurde oder auf felsigen Boden gefallen ist oder unter die Dornen. Der konnte gar nicht aufgehen, weil er keine Wurzeln schlagen konnte. Aber der Same, der auf guten Boden fällt, der kann aufgehen und viel Frucht bringen.
Herr Schreber: Wie der Same, den du in deinen Boden – in meinem Garten – eingesät hast. Aber weißt du denn noch, warum Jesus die Bilder von den Dornen so verwendet hat?
Boto: Klar, das weiß ich noch ganz genau. Menschen, die Gottes Wort hören, begeistert sind und sich darüber freuen, das heißt die Gottes Wort aufnehmen, die werden wieder unsicher, wenn andere kommen und sagen, dass das alles Quatsch ist. Ihr Glaube hat noch keinen Halt. Aber bei denen, die auf Gott vertrauen und immer mehr von Jesus erfahren möchten, das ist der Same, der auf guten Boden fällt. Der kann wachsen – auch der Glaube, weil er mit Gott rechnet und mit ihm lebt.
Herr Schreber: Wow, das hast du dir aber gut gemerkt. Was hast du denn noch in deinem Korb?
Boto: Eine Senftube.
Herr Schreber: Eine Senftube? Das musst du uns allen aber näher erklären.
Boto: Ja, erinnerst du dich denn nicht mehr an das Gleichnis, das Jesus von dem kleinen Senfkorn erzählt hat? Er hat gesagt, dass das Reich Gottes zu vergleichen ist wie mit einem Senfkorn. Es ist das kleinste Samenkorn und doch wächst es zu einer großen Staude heran.
Herr Schreber: Genau, Boto. Und wenn wir Gottes Reich, SEINE Liebe, Treue, Gnade, Barmherzigkeit … in uns wachsen lassen, dass werden wir staunen, was bei Gott alles möglich ist, auch in unserem Leben.
Boto: Das war schon die zweite ganz wichtige Botschaft, die ich gehört habe. Aber ich habe hier noch etwas. (Holt eine Blume heraus) Oh, weißt du noch, Herr Schreber, wie ich mir Sorgen um mein Gartenstück gemacht hatte? Es gab einen großen Sturm in der Nacht und ich war unruhig, ob der frisch eingesäte Same nicht wegfliegen würde … ich konnte die ganze Nacht nicht schlafen.
Herr Schreber: Ja, ganz außer Atem warst du, als du gerade angelaufen kamst. Und dabei war deine Sorge völlig unnötig – alles ist in Ordnung.
(KiBiWo)
Ich nehme die Blume – alles ist in Ordnung. Die Blume hat den Sturm überlebt. Der eingesäte Samen, wie wir ihn hier sehen können, gedeiht und geht auf. Wir haben mit den Kindern in den letzten Tagen überlegt, was es alles braucht, damit so ein kleines Samenkorn wachsen kann. Da braucht es die Sonne, die auf die Erde scheint, es braucht die Erde, die das Korn umgibt, es braucht Regen, damit das Korn wachsen kann. Und es braucht ganz viel Zeit. Das alles ist wichtig für das Wachstum – nicht nur eines Kornes.
Auch für uns. Auch wir bauchen Zeit, um zu wachsen, wir brauchen die Liebe der Eltern, wir brauchen Essen und Trinken, wir brauchen Menschen, die uns zu hören und die uns im Leben weiterbringen. Wir brauchen Freunde, die uns Mut machen und die uns auch vor möglichen Gefahren warnen.
Und eins brauchen wir vor allem: Wir brauchen Gott, der uns ein ganzes Leben lang begleitet. Schon bevor wir geboren worden sind, war er da. Er sieht uns und begleitet unser Wachsen. Er kennt uns schon, als wir alle auf allen vieren durch die Wohnung gekrabbelt sind. Er hat uns begleitet, als wir unsere ersten Schritte getan haben. Gespannt hat er unseren ersten Worten gelauscht. Wie freut er sich mit, wenn wir uns freuen und wie ist er auch traurig mit uns, wenn wir Tränen vergießen.
Er ist immer da. Dafür können wir ihm heute DANKE sagen. Auf ihn können wir uns verlassen – er hört uns zu. Er weiß, wann wir uns Sorgen machen – so wie Boto vorhin besorgt um die Körner war, die er ausgesät hat. Ihm dürfen wir alles sagen und er hört uns zu.
Gott hat auch in uns ein kleines Korn gesät – den Glauben. Dieses kleine Korn will in uns wachsen und groß werden. Wir wollen diesem kleinen Korn in uns Zeit und Raum geben, damit daraus eine große Pflanze werden kann. Eine Pflanze, die auch den Stürmen unseres Lebens standhält.
Amen
Gabriele von Dressler