Familiengottesdienst: Gott ist wie ein großes Zelt
26.07.2020 (7. Sonntag nach Trinitatis), Lars unterhält sich mit Uli – Anspielpredigt zu Psalm 27,5
Uli: Und warum hast du das heute Morgen in den Gottesdienst mitgebracht?
Lars: Weißt du, unser Kirchensaal ist irgendwie auch wie ein Zelt- nur noch viel größer. Ich kann hinein gehen und bin geschützt vor Regen, Sturm und zuviel Sonne.
Uli: Du meinst, weil er oft ganz schön kühl ist? lacht
Lars: Es ist ein besonderer Raum, der Kirchensaal. Die Türen stehen immer offen und wenn ich reingehe, dann ist da eine Ruhe und ein besonderes Gefühl da, was ich kaum beschreiben kann. Ich weiß, dass ich in einer Kirche Gott ganz nah sein kann.
Uli: Und was bedeutet das für Dich?
Lars: Ja, ich fühle mich hier zu Hause und weiß, dass Gott da ist. Dafür zünden wir immer eine Kerze an, weil Jesus gesagt hat: „Ich bin das Licht der Welt.“
Uli: Und wieso vergleichst du den Kirchensaal mit einem Zelt?
Lars: Naja, auch im Zelt fühle ich mich zu Hause und sicher. Und wenn du mal den Dachreiter oben wegdenkst, dann ist doch der Kirchensaal auch wie ein Zelt. Viele können da reinkommen. Sie werden ruhig und still.
Uli: Und ein Zelt kannst du mitnehmen, den Kirchensaal nicht.
Lars: Ja, ein Zelt ist für einen Urlaub sehr praktisch. Du kannst es aufbauen, darin übernachten und am nächsten Tag weiterziehen.
Uli: Unser ganzes Leben ist auch wie eine Wanderung. Wir werden geboren, wir wachsen und werden größer, gehen in die Kita und in die Schule, dann machen wir eine Ausbildung oder studieren… Und dann sind wir erwachsen und so weiter. Wir sind ein Leben lang unterwegs. Immer gibt es etwas Neues.
Lars: Und das Zelt erinnert uns daran, dass wir immer wieder unterwegs sind. Wir sind Gäste hier auf der Erde.
Uli: Wir sind auf dem Weg hin zu Gott.
Lars: Ja, so ist es. Wenn ich also jetzt im Sommer zelte, dann denke ich ganz besonders daran, dass ich auf meiner Lebenswanderung bin.
Uli: Da ist ein schöner Gedanke. Und vielleicht hast du in deinem Rucksack auch noch einen Platz für die Bibel und ein Tagebuch.
Lars: Ganz bestimmt ist da noch Platz. Ich habe ja noch gar nicht gepackt.
Uli: In der Bibel stehen noch viele Zeltgeschichten. Da heißt es z. B. im 27. Psalm in Vers 5: Er – Gott birgt mich im Schutz seines Zeltes. Diesen Vers finde ich sehr schön.
Lars: Da ist dann wir ein Dach über dem Kopf- Oder?
Uli: ja, so etwa. An einer anderen Stelle am Ende der Bibel in der Offenbarung heißt es: „Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen.“
Lars: Die Hütte ist dann auch so etwas wie ein Zelt?
Uli: Ja, genau. Jede Kirche ist ein Ort der Begegnung. Gott begegnet uns, wir begegnen ihm. Und Gott zieht mit uns. Während Israels Wanderung durch die Wüste sprach Gott mit Mose im „Ohel moed“.
Lars: Moment wo war das im Hotel Rolette?
Uli: Nein, im Ohel moed – das ist hebräisch und bedeutet: Zelt der Begegnung. Dort sprach Gott mit Mose. Auch heute spricht Gott mit uns und er geht mit uns. So, wie er damals mit seinem Volk Israel gezogen ist so ist er auch jetzt heute und hier mit uns.
Lars: Das ist sehr interessant. Das klingt nach einer spannenden Reise.
Uli: Und die wünsche ich Dir jetzt auch. Und vergiss nicht, schreib es in Dein Tagebuch auf.
Lars: Ja, Uli, das werde ich machen. Hilfst Du mir dann bitte noch, das Zelt wieder zusammenzulegen? Das schaffe ich nicht allein.
Uli: Klar doch. Aber das machen wir erst ganz am Ende.
Lars: Sehr schön – Danke, Dir und Euch allen hier wünsche ich auch bald wunderschöne Ferien. Und damit wir in den Ferien behütet sind, fällt mir noch ein Lied ein, dass Ihr sicher alle kennt:“ Gott dein guter Segen, ist wie ein großes Zelt.“ Das singen wir jetzt miteinander.