22.06.2025 Predigtgottesdienst mit Taufe von Mira Scheff
Psalm 91,11
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Liebe Gemeinde, liebe Mira,
ich denke, dass ich für alle hier spreche, dass wir gern Geschenke bekommen. Es gibt da die unterschiedlichsten Anlässe dafür. Ein Geburtstag, eine Schuleinführung, eine bestandene Prüfung und auch heute eine Taufe.
Für besondere Anlässe gibt es besondere Geschenke. Und ich denke, dass jeder und jede da sicher auch heute Wünsche hat. Was wünscht ihr euch? Möchte uns das einer oder eine sagen?
Heute bekommst du, liebe Mira ein ganz besonderes Geschenk- ich habe es hier und Du kannst es mit Deiner Schwester zusammen auspacken.
In dem Geschenkpapier ist ein Regenschirm verpackt.
Liebe Mira und liebe Gemeinde, dieser Schirm erinnert uns daran, dass wir geborgen sind. Wenn es regnet, dann können wir ihn aufspannen und er schützt uns vor zu viel Nässe. Wenn die Sonne so schön scheint wie heute, dann können wir auch unter den Schirm kriechen und dann brennt die Sonne nicht mehr so doll. Der Schirm schützt uns also vor Wetter und Gefahren.
Der Taufspruch von Mira spricht auch von Schutz: Denn er hat seinen Engeln befohlen über dir, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
Mira ist ja schon ein Kindergartenkind. Und ich weiß, dass sie sehr sportlich unterwegs ist. Sie kann Purzelbäume schlagen und versucht sich im Rad schlagen. Das konnte ich alles bei meinem Besuch sehen. Sie singt, tanzt und malt gern. Sie bewegt sich so gern, dass sie sogar beim Essen kaum sitzen bleiben kann. Sie braucht die Bewegung und die Eltern sind dadurch auch viel in Bewegung. Da kann es auch passieren, dass man mal stürzt und einen Kratzer davonträgt. Nicht immer können Eltern alles verhindern. Das Kind braucht einen Schutz.
Ich finde den Schirm als ein Bild für das Behütet-sein und Schutz sehr schön. Denn wir alle brauchen den Schutz in unserem Leben. Unser Herr will unser Schutz und unser Schild sein. In dem Ort Ebersdorf in Thüringen, in dem ich einige Kinderjahre verbracht habe, gibt es ein Haus, das heißt: Gottesschutz. Dort war ein Kinderheim untergebracht und Kinder zwischen 0-3 Jahren fanden dort Schutz. Dieses Haus wurde von einer Diakonisse geführt.
Gottes Schutz: Das ist es, wonach wir uns in diesen nicht einfachen Zeiten sehnen. Unter seiner Hut lebt es sich gut. Geborgen in ihm können wir neu Vertrauen lernen. Wir sind nicht allein auf unserem Weg, da geht einer mit. Da geht Jesus mit, der uns kennt und bei unserem Namen nennt. Er möchte, dass wir unter seinem Schutz und Schild leben.
Menschen, die diesen Schutz auch gesucht haben, das waren die ersten Einwohner von Herrnhut. Dieser Ort wurde vor 303 Jahren gegründet und ist die Muttergemeinde auch von uns Königsfeldern. Ohne Herrnhut gäbe es Königsfeld nicht. Damals kamen Flüchtlinge aus Böhmen und Mähren nach Sachsen und suchten Schutz vor Verfolgung. Sie wollten ihren Glauben frei leben und so gründeten sie Herrnhut- unter des Herren Hut. Ganz bewusst haben sie sich und ihr ganzes Leben unter diesen Schutz gestellt.
Wenn wir heute Mira taufen, dann wünschen wir ihr und ihrer Familie auch den Schutz des Herrn.
Unter Gottes Schutz zu leben, das bedeutet, dass Gott nicht weit weg ist. Er ist hier mitten unter uns und er zeigt uns seine Liebe mit jedem Kind, das auf die Welt kommt. Kinder sind ein ganz besonderes Geschenk. Und ihr als Eltern, Paten und wir als Gemeinde haben die Aufgabe Mira und allen anderen Kindern von unserem Glauben und von Jesus weiter zu erzählen. Jeder und jede hat seine ganz eigenen Erfahrungen mit Jesus gemacht und sie sind wichtig für uns alle.
In der Bibel können wir auch von Menschen lesen und erfahren, wie Gott sie behütet hat. Da hat er zum Beispiel das Volk Israel durch die Wüste geführt und ihnen den Weg in das gelobte Land gezeigt. Oder er hat David stark gemacht, dass er sich gegen Goliath behaupten konnte.
Und Jesus hat besonders die Kinder zu sich gerufen, er hat gesagt, dass sie nicht weggeschickt werden sollen. Er erzählte ihnen von seinem Vater und hat sie gesegnet.
Wer so sein Leben unter Gottes Schutz und Führung stellt, der kann getrost seine Schritte gehen. Der weiß, dass er im Leben nicht allein ist, sondern dass Gott auf ihn Acht gibt. Sicher wird es auch im Leben von Mira auch Zeiten geben, in der sie mal stolpert oder fällt. Das haben wir alle erfahren müssen. Dann ist es gut, wenn wir wissen, dass Gott uns seine Hand reicht. Diese Hand lässt uns nicht los. In der Taufe reicht uns Gott seine Hand und schließt einen Bund mit uns Menschenkindern.
Dieser Bund ist wie ein festes Band, an dem wir uns festhalten können. Dann lernen wir nach einem Sturz wieder aufzustehen und weiter zu gehen.
Wenn Mira nun getauft wird, dann können wir uns an unsere Taufe erinnern. Jesus hat diesen Bund mit einem jeden von uns geschlossen und er hält ihn auch.
Dieser Bund ist das größte Geschenk, das Gott uns macht. Und wenn du Mira diesen Schirm trägst, dann kannst Du dich an den Bund erinnern. Alle Kinder, die heute hier sind, können auf diesen Schirm noch etwas malen oder ihren Namen schreiben. So ist er eine Erinnerung an die Taufe heute.
Wir wollen Gott dafür danken, dass er so für uns sorgt. Wir haben es gerade in dem Lied gesungen, wir dankbar wir sind, dass wir getauft sind und damit zu Gott gehören. Wir sind seine geliebten Kinder. Und so wollen wir im Vertrauen auf Gottes Schutz Mira taufen. Wir wollen dafür beten, dass sie es einmal selbst erfährt, unter seinem Schirm in Geborgenheit zu leben. Amen
Gabriele v. Dressler
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