Predigt 26. Mai 2024, Trinitatis
Epheser 1,3-14
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Liebe Gemeinde,
ein jeder und eine jede von uns haben sicher einen Plan für ihr Leben. Schon junge Menschen überlegen sich, was sie einmal werden wollen: Eistänzerin, Feuerwehrmann, Polizistin, Müllmann, Ärztin, Lehrer, Erzieherin usw. Unsere große Enkeltochter ist jetzt fünf Jahre alt. Als es in einem Gespräch darum ging, was sie denn einmal werden wollte, sagte sie: Eisverkäuferin. Und sie hatte auch schon ganz feste Vorstellungen, wie sie sich die Arbeit einteilen möchte. Sie würde das Eis am Montag herstellen, dann von Dienstag bis Donnerstag verkaufen. Am Freitag ist der Eisladen zu, weil sie selbst Eis essen möchte und am Wochenende werden dann die Eltern, die Schwester und wir Großeltern mit Eis beliefert. Ein sehr interessanter Plan.
Im Predigttext heute geht es um einen Plan – einen Lebensplan, den Gott mit uns hat. Hören wir, was im Epheserbrief im 1. Kapitel in den Versen 3-14 steht:
3 Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm sein sollten in der Liebe; 5 er hat uns dazu vorherbestimmt, seine Kinder zu sein durch Jesus Christus nach dem Wohlgefallen seines Willens, 6 zum Lob seiner herrlichen Gnade, mit der er uns begnadet hat in dem Geliebten. 7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, die Vergebung der Sünden, nach dem Reichtum seiner Gnade, 8 die er uns reichlich hat widerfahren lassen in aller Weisheit und Klugheit. 9 Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, 10 um die Fülle der Zeiten heraufzuführen, auf dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist, durch ihn. 11 In ihm sind wir auch zu Erben eingesetzt worden, die wir dazu vorherbestimmt sind nach dem Vorsatz dessen, der alles wirkt, nach dem Ratschluss seines Willens, 12 damit wir zum Lob seiner Herrlichkeit leben, die wir zuvor auf Christus gehofft haben. 13 In ihm seid auch ihr, die ihr das Wort der Wahrheit gehört habt, nämlich das Evangelium von eurer Rettung – in ihm seid auch ihr, als ihr gläubig wurdet, versiegelt worden mit dem Heiligen Geist, der verheißen ist, 14 welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit.
In dem Brief des Paulus an seine Gemeinde geht es um viel. Es geht um Gottes Plan mit uns Menschen. Dieser Plan ist viel größer um umfangreicher als die Lebensentwürfe, die wir machen können. Es steckt ein großes Geheimnis drin und eine unglaubliche Vielfalt.
Paulus schreibt diesen Brief aus dem Gefängnis. Die Gefängnismauern sind dicht um ihn herum, sie können aber seine Gedanken und geistlichen Erkenntnisse nicht einzwängen, sondern sie bahnen sich einen Weg nach draußen. Abgeschieden von den Alltagszwängen kommen hier spirituelle Wahrheiten ans Licht.
Vom Beginn der Welt an hatte Gott einen wunderbaren Plan mit uns. Er hat uns ins Leben gerufen und erwählt. Er hat sich mit einem jeden und einer jeden von uns etwas ganz Besonderes ausgedacht. Wir können uns seine Kinder nennen. Wenn wir nun untereinander Schwestern und Brüder sind, dann sind wir Teil einer großen, weltweiten Familie. Und das bedeutet, dass wir uns gegenseitig brauchen und einander akzeptieren und helfen sollen. In Familien ist es so, dass jedes Familienmitglied etwas dazu beitragen kann und soll, damit ein gutes Familienleben funktioniert. Da gibt es unterschiedliche Begabungen und Fähigkeiten. Aber alle sind wichtig und keins davon ist verzichtbar.
Eine Familie braucht ein Erkennungszeichen. Das kann der Familiennamen sein oder aber auch ein Siegel oder ein Wappen. Jeder, der das Familienwappen sieht, weiß, zu welcher Familie es gehört. Die Familienmitglieder identifizieren sich mit diesem Wappen.
Was ist nun unser Wappen oder unser Siegel als Christen? In der frühchristlichen Zeit war es der Fisch, dessen griechischer Buchstaben Jesus Christus, Gottes Sohn, Retter bedeuten. Es ist ein kurzgefasstes Glaubensbekenntnis.
Hier im Kirchensaal haben wir das Lamm mit der Siegesfahne. Das Lamm steht für Jesus Christus, der für uns und unsere Sünde gestorben ist. Er ist nach drei Tagen wieder auferstanden und dann zum Vater gegangen. Die Siegesfahne hält das Lamm hoch. Ein lateinischer Spruch der um das Lamm herum geschrieben steht lautet: Unser Lamm hat gesiegt, lasst uns ihm folgen.
Und ein weiteres Erkennungszeichen der Christen ist das Kreuz. Jesus hat das Kreuz und damit den Tod besiegt. Sein Sterben am Kreuz ist eine Erlösungstat für uns alle. Er hat den Tod und damit alle dunklen Mächte ein für alle Mal durchkreuzt. Himmel und Erde sind nun unzertrennbar miteinander verbunden.
Wir Christen brauchen diese Zeichen, die uns miteinander und mit Gott verbinden. Viele tragen das Kreuz, damit sie selbst immer wieder daran erinnert werden, zu wem sie gehören. Sie tragen dieses Zeichen aber auch, um anderen zu zeigen, zu welcher großen Familie sie gehören.
Im Brief des Paulus steckt noch mehr drin. Es geht um das Geheimnis des Willens von Gott. Ein Geheimnis ist, dass Gott in seinem Sohn Jesus Christus zu uns auf die Erde gekommen ist, um damit seine große Liebe zu uns zu zeigen. Inmitten von Streit, Gewalt, Kriegen, Leid und Not strahlt sein göttlicher Glanz in diese Welt hinein.
Und als Jesus wieder von der Erde zurück zum Vater ging, da hat er versprochen, den Heiligen Geist, den Tröster, zu uns zu schicken. Pfingsten haben wir gerade gefeiert, das Fest der Ausgießung des Heiligen Geistes. Er will uns beleben und uns mutig machen, Jesus, als unseren Herrn zu bekennen.
Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das ist das Geheimnis des Glaubens, dass wir heute feiern. Es übersteigt unser Denken, wir können es aber im Glauben annehmen.
Gott Vater ist die Liebe – so bezeugt es Johannes:
So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf das alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben. Joh. 3,16. In diesem Satz ist die ganze Liebe Gottes zusammengefasst.
Jesus Christus – Gottes Sohn
Jesus hat mitten unter uns gelebt. Er hat es selbst erfahren, was es ist, ein Mensch unter Menschen zu sein. Er kennt das Leid dieser Welt und er kennt uns alle. Sein ganzes Leben in dieser Welt war Gnade. Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er eine Brücke zu Gott, dem Vater, gebaut. Gnädig, hat er sich uns Menschen angenommen.
Heiliger Geist
Der Heilige Geist, der Tröster, ist bei uns. Er öffnet uns das Herz, die Augen und die Ohren für Gottes Liebe. Er richtet uns wieder auf und belebt uns.
Und so können auch wir im Glauben bekennen:
Die Gnade unsres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes, sei mit uns allen. 2. Kor. 13,13
Gabriele von Dressler
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