Taufansprache 10. September 2023
Psalm 91, 11-12
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Denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest. Psalm 91, 11-12
Liebe Friederike und Claudius, liebe Großeltern, liebe Paten und Tanten und Onkel, Cousins und Cousinen, liebe Gemeinde,
Engel spielen in der Bibel eine wichtige Rolle. 270 Mal werden sie erwähnt. Schon im Alten Testament begegnen sie uns z. B. bei Abraham, der vor seinem Zelt steht und ein Engel erscheint und ankündigt, dass seine Frau Sarah in ihrem betagten Alter noch ein Kind bekommen wird. Engel sind bei Jakob, als er sieht, wie sie die Himmelsleiter herauf und herab steigen. Ein Engel ist mit Daniel in der Löwengrube und hält dem Tier das Maul zu, so dass Daniel nichts passiert. Und es gibt noch viele weitere Geschichten im Alten Testament.
Im Neuen Testament begegnen uns die Engel gleich am Anfang des Lukasevangeliums bei der Geburt Jesu. Ein Engel verkündet Maria, dass sie mit Jesus schwanger sein wird, ein Engel verkündet den Hirten die Geburt Jesu und dann stimmt ein Engelchor Gloria in excelsis deo an.
Engel sind Gottes Boten und sie haben immer einen Auftrag von ihm, wenn sie unterwegs sind. Im Psalm 91 geht es um den Schutz. Die Engel sollen Daniel behüten und auf Händen tragen, damit ihm nichts passiert. Die Engel, die Boten Gottes sind in dieser Welt unterwegs und begleiten uns Menschen. Sie sind meist unsichtbar und wir bemerken sie oft gar nicht. Oft werden wir auf sie aufmerksam, wenn wir merken, dass wir vor etwas Schlimmen bewahrt worden sind: das kann ein Sturz sein, der glimpflich ausging oder es kann auch eine Schrecksekunde beim Autofahren sein. Auf jeden Fall haben wir es dann gespürt, dass nicht wir selbst die Kontrolle über das Geschehene hatten, sondern dass da noch ein unsichtbares Wesen im Spiel war – ein Engel.
Wir kennen den Ausspruch, wenn ein Kind z. B. beim Krabbeln lernen oder Hochziehen an einem Tisch nicht gegen eine scharfe Kante geraten ist: Da hat das Kind einen Schutzengel gehabt.
Engel haben die Menschen schon immer beschäftigt. Es gibt in der Theologie eine eigene Rubrik – die Angelologie – die Lehre von den Engeln. Thomas von Aquin und Hildegard von Bingen befassten sich mit Engeln und ihrer Bedeutung für uns Menschen. Hildegard von Bingen, hat sie in ihren Visionen vor ihrem inneren Auge gesehen. Auch Maler und Bildhauer sind fasziniert von diesen himmlischen Wesen, und so können wir in zahlreichen Kirchen Engel entdecken.
Auch in unserem Gesangbuch finden wir viele Lieder, in denen Engel vorkommen. So z. B. Hört der Engel helle Lieder (173) oder Hört die Engelchöre singen (175) oder Vergönne, dass der lieben Engel Scharen mich vor der Nacht der Finsternis bewahren (798).
Eines ist bei allen Engeln gleich: Sie sind um uns herum und sie wollen uns schützen.
Und das wünschen wir auch Dir, Daniel; heute und für Dein ganzes Leben ganz besonders. Das Du es spürst, dass Du beschützt und behütet aufwachsen kannst. Manchmal können auch Menschen zu Engeln werden.
In einem Gedicht heißt es: Es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. Sie gehen leise, sie müssen nicht schrein, oft sind sie alt und häßlich und klein, die Engel. Sie haben kein Schwert, kein weißes Gewand, die Engel. Vielleicht ist einer, der gibt dir die Hand, oder er wohnt neben dir, Wand an Wand, der Engel. Dem Hungernden hat er das Brot gebracht, der Engel. Dem Kranken hat er das Bett gemacht, er hört, wenn du ihn rufst, in der Nacht, der Engel. Er steht im Weg, und er sagt: Nein, der Engel, groß wie ein Pfahl und hart wie ein Stein – es müssen nicht Männer mit Flügeln sein, die Engel. (Rudolf Otto Wiemer, Kantorensohn aus Friedrichroda)
Daniel, dein Name bedeutet: Gott ist mein Richter und Gott ist mächtig. Ich wünsche Dir, dass Du in Deinem Leben viel Spannendes über Gott erfahren kannst und das er Dich trägt und schützt. Heute ist nun Deine Taufe. Gott schließt mit uns Menschen einen Bund, der für immer gilt. Er schreibt unsere Namen ein in das Buch des Lebens. Da geht keiner und keine von uns verloren. Er will immer an unserer Seite sein und uns mit seiner Gegenwart beschenken.
Und so wollen wir nun auch Dich, lieber Daniel, seinem Segen und seinem Bund anvertrauen.
Amen
Gabriele von Dressler
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